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Dein Karriere-Rückblick 2025: ein Reset für 2026
Wenn sich 2025 wie ein Jahr angefühlt hat, in dem der Boden unter deinen Füssen ständig in Bewegung war, bist du nicht allein. Weltweit wurde der Arbeitsmarkt von geopolitischen Spannungen, Handelsunsicherheiten und schnellem technologischem Wandel geprägt.
In der Schweiz blieb der Arbeitsmarkt zwar stabil, aber nicht ohne Bewegung. In einigen Bereichen kühlte die Nachfrage ab, andere suchten weiterhin intensiv nach Fachkräften. Die aktuelle Prognose des Bundes erwartet für 2025 eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von rund 2,9 % – mit einem leichten Anstieg auf etwa 3,2 % im Jahr 2026.
In einem solchen Jahr kann ein kurzer Karriere-Rückblick helfen, mit mehr Klarheit in das neue Jahr zu starten – egal ob du auf einer Baustelle arbeitest, im Detailhandel, in der Logistik, im Gesundheitswesen, in der Gastronomie oder im Büro.
Was ist ein Jahresrückblick?
Ein kurzer Check-in mit dir selbst:
- Was lief 2025 gut?
- Was war schwierig?
- Was habe ich gelernt?
- Wovon möchte ich 2026 mehr (oder weniger)?
So machst du deinen Rückblick 2025 in weniger als 30 Minuten
Schnapp dir einen Kaffee, öffne eine Notiz-App oder nimm einen Zettel – und geh Schritt für Schritt durch.
1) Starte mit deinen Erfolgen
Wir sind oft darauf trainiert, Erfolge kleinzureden. Überspring das nicht.
Frag dich:
- Worauf bin ich dieses Jahr stolz?
- Wann habe ich mich kompetent oder vertraut gefühlt?
- Was habe ich besser gemeistert als im Vorjahr?
Erfolge können gross oder klein sein – zum Beispiel:
- eine neue Maschine, ein Tool oder ein System lernen
- ein Zertifikat oder eine Lizenz erwerben
- gelassener mit Kund*innen umgehen
- das Team in einer schwierigen Phase zusammenhalten
Schreibe mindestens fünf Punkte auf.
2) Benenne, was schwierig war (ohne dir selbst die Schuld zu geben)
Hier geht es darum, deine Realität zu verstehen – nicht darum, deine Leistung zu bewerten.
Frag dich:
- Was hat mir Energie gezogen?
- Welche Aufgaben oder Situationen waren dauerhaft mühsam?
- Welche Unterstützung oder Schulung hat gefehlt?
Schwierige Momente zeigen oft, wo Veränderung möglich ist: bessere Schulungen, ein anderer Dienstplan, ein gesünderes Team – oder ein ganz neuer Weg.
3) Schau hin, was du gelernt hast
Lernen passiert nicht nur in Kursen. Das meiste passiert direkt im Alltag.
Frag dich:
- Welche neue Fähigkeit habe ich 2025 gelernt?
- Was habe ich über die Zusammenarbeit mit anderen gelernt?
- Was habe ich über mich selbst gelernt?
Beispiele:
- bessere Organisation unter Druck
- sicherere Arbeitsgewohnheiten
- schnelleres Problemlösen
- klarere Kommunikation
- mehr Selbstvertrauen, die eigene Meinung zu sagen
Das sind echte Pluspunkte, ob für Bewerbungen oder Gespräche über deine Zukunft.
4) Prüfe, was dir jetzt wichtig ist
Prioritäten verändern sich – besonders nach einem bewegten Jahr.
Frag dich:
- Welche Art Arbeit fühlt sich aktuell sinnvoll an?
- Unter welchen Bedingungen kann ich am besten arbeiten?
(Team, Stabilität, Abwechslung, Standort, Schichten, Autonomie …)
- Wovon möchte ich 2026 mehr? Und wovon weniger?
So bleibt dein nächster Schritt nicht nur vom Lebenslauf, sondern auch von deinem Leben geleitet.
5) Wähle eine einfache Richtung für 2026
Du brauchst keinen Zehnjahresplan – nur einen nächsten Schritt, der umsetzbar ist.
Wähle:
- ein Ziel
- eine Fähigkeit, die du ausbauen willst
- eine Gewohnheit, die du starten willst
- etwas, das du reduzieren oder stoppen möchtest
Beispiele:
- Mich auf Jobs mit stabileren Schichten bewerben
- Eine Weiterbildung beginnen, die neue Türen öffnet
- Früher aktiv nach Feedback fragen
- Aufhören, in einer Rolle zu bleiben, die mich festhält
Kleine Schritte bringen Bewegung ins neue Jahr.
6) Nutze deine Erkenntnisse für deine Bewerbung
Ein Jahresrückblick bringt nicht nur Klarheit – er liefert dir auch konkretes Material für deine Bewerbungsunterlagen. Nutze deine Notizen aus den fünf Schritten direkt für:
- Deinen Lebenslauf
Trage ein:
- neue Fähigkeiten, Tools oder Maschinen
- Zertifikate oder Kurse
- konkrete Erfolge (z. B. „Team in Hochphase unterstützt“, „Reklamationen um X% reduziert“, „Prozesse optimiert“)
Selbst kleine Verbesserungen zeigen Arbeitgebern, dass du dich weiterentwickelst.
- Dein Motivationsschreiben
Greife aus deinem Rückblick auf:
- 1–2 Erfolge, die zu der Rolle passen
- eine Herausforderung, die du gut gemeistert hast
- ein Learning, das zeigt, wie du arbeitest
Beispiel:
„2025 habe ich gelernt, unter Druck klarer zu kommunizieren und mein Team auch in hektischen Momenten zu unterstützen.“
Das wirkt authentisch und praktisch.
- Bewerbungsgespräche
Dein Rückblick gibt dir sofort Beispiele für typische Fragen wie:
- „Worauf sind Sie stolz?“
- „Was war Ihre grösste Herausforderung?“
- „Was möchten Sie als Nächstes lernen?“
Mit deinen eigenen Notizen beantwortest du diese Fragen souverän und glaubwürdig – ohne lange überlegen zu müssen.
Warum dir das in einem Arbeitsmarkt mit unterschiedlichem Tempo hilft
Wenn einige Branchen bremsen und andere weiterhin Leute einstellen, verschafft dir Reflexion:
- Klarheit: welche Rollen und Branchen wirklich zu dir passen
- Selbstvertrauen: konkrete Stärken für Bewerbungen und Gespräche
- Orientierung: du triffst Entscheidungen aktiv statt passiv
- Anpassungsfähigkeit: falls sich dein Bereich verändert
Das ist nützlich – egal ob du bleiben, dich umschauen oder eine Weiterbildung planen möchtest.